Mithilfe von digitalen Verkehrszählern können Bürgerinnen und Bürger Verkehrsdaten sammeln und so zur Verbesserung der Verkehrssituation beitragen.
Die Technische Hochschule Brandenburg (THB) hat im Rahmen des Verbundprojekts InNoWest und in Zusammenarbeit mit der Denkmanufaktur e.V. während der Europäischen Mobilitätswoche im September ein Bürgerprojekt zur Verkehrszählung in Brandenburg an der Havel gestartet. Mithilfe von digitalen Verkehrszählern, die in privaten Haushalten an verschiedenen Standorten in Brandenburg an der Havel angebracht werden, sollen umfassende Verkehrsdaten gesammelt werden. Diese Daten dienen dazu, fundierte Entscheidungen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und Stadtplanung vorzubereiten.
Verkehrszählungen sind eine Grundlage für die Gestaltung sicherer Verkehrsnetze. Bisher mangelte es jedoch oft an genauen, kontinuierlich erfassten Daten, um Verkehrsprobleme gezielt anzugehen. Das Projekt setzt hier an, indem es Bürgerinnen und Bürger aktiv in die Datenerfassung einbindet. Die digitalen Verkehrszähler erfassen anonym den Verkehrsfluss von Fußgängern bis hin zu Autos und Lkw.
Zur Erfassung wird ein „Telraam“ genannter Sensor eingesetzt. Die Geräte werden an der Innenseite von Fenstern mit guter Sicht auf die jeweilige Straße angebracht und ermöglichen damit die Zählung von Personen und Fahrzeugen. Die eingesetzten Verkehrszähler arbeiten mit künstlicher Intelligenz und sind datenschutzkonform. Sie sammeln über ein Jahr hinweg anonymisierte Verkehrsdaten, die von der THB analysiert werden, um zur nächsten Europäischen Mobilitätswoche Lösungen vorzuschlagen.
Fünf solcher Verkehrszähler sind im Rahmen des Projektes bereits im Einsatz, unter anderem am Altstädtischen Markt und in der Steinstraße. Auch in der Bauhofstraße ist eines der smarten Geräte platziert. „Seit die Baustelle hier ist, hat der Verkehr stark zugenommen. Dank der Verkehrszählung können wir nun belastbare Daten statt subjektiver Eindrücke nutzen“, sagt einer der Projektteilnehmer, bei dem der Sensor angebracht ist.
Prof. Dr.-Ing. André Nitze von der THB betont: „Dieses Projekt bringt Bürger und Forschung zusammen. Die erfassten Daten geben wertvolle Anstöße für eine nachhaltige Verkehrsgestaltung.“
Als Auftakt zur Mobilitätswoche hielt Marvin Prigenitz, Mitarbeiter im InNoWest-Projekt an der THB, am 14. September im „Slawendorf“ in Brandenburg an der Havel einen Vortrag und stellte die Verkehrszähler vor. Die Denkmanufaktur stellte hierfür ihren Stand zur Verfügung. Bürgerinnen und Bürger konnten die Technologie so kennenlernen.
Über InNoWest:
InNoWest wird gemeinsam von der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE), der Fachhochschule Potsdam (FHP) und der Technischen Hochschule Brandenburg (THB) umgesetzt. Das Projekt wird im Rahmen der Förderinitiative Innovative Hochschule der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz vom Bund und von Brandenburg bis 31.12.2027 mit bis zu 14,7 Millionen Euro gefördert.
Das Projekt vereint wissenschaftliche Expertise und Praxis, um die nachhaltige Entwicklung in Nord-West-Brandenburg zu fördern. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen sollen innovative Lösungen für regionale Herausforderungen entwickelt werden.
Weitere Informationen unter: https://innowest-brandenburg.de
Quelle: Technische Hochschule Brandenburg
University of Applied Sciences