Wildschweine in Stadt- und Ortsteilen

Oberbürgermeister Steffen und Scheller und Meik Fabian von der unteren Jagdbehörde stellten sich den Fragen der Neuendorfer.

Was haben Kirchmöser, Plaue, die Wilhelmsdorfer Vorstadt, der Görden und Neuendorf gemein? Zu viele Wildschweine! Verstärkt gehen im Oktober Meldungen bei der unteren Jagdbehörde ein, dass öffentliche Flächen von Wildschweinrotten umgegraben wurden oder auch private Grundstücke betroffen sind.

Zur Sprache gekommen war die zunehmende Wildschwein-Population unlängst auch in Neuendorf im Rahmen der „OB vor Ort“-Reihe. Oberbürgermeister Steffen Scheller versprach, bald mit einem Experten wiederzukommen und löste das Versprechen am Mittwoch, 30. Oktober 2024, ein. Zusammen mit Meik Fabian von der unteren Jagdbehörde stellte er sich am Anger den Fragen der 25 Interessierten. Die meisten hatten jüngst eigene Erfahrungen mit Wildschweinen gemacht: Gärten wurden heimgesucht oder die Tiere kreuzten mitten im Ort Wege zum Bus oder mit dem Fahrrad.

Dass ein erhöhtes Aufkommen jahreszeittypisch ist, leuchtet allgemein ein, doch seien in diesem Jahr besonders viele Wildschweine unterwegs und kommen der Zivilisation immer näher, beklagten einige Neuendorfer. Vor allem aber müsste die Jagdgenossenschaft mehr tun und die Jäger in die Pflicht nehmen, an die sie verpachtet.

Oberbürgermeister Steffen Scheller bot an, sich gemeinsam mit Meik Fabian und Vertretern der zuständigen Jagdgenossenschaft Göttin an einen Tisch zu setzen, um Maßnahmen zu besprechen.

Vielleicht können wir Bereitschaft erwecken, Neuendorf stärker in die Bejagung einzubeziehen,

so Steffen Scheller. Zu Abschüssen verpflichten könne man die Jäger leider nicht.

Meik Fabian hatte tags zuvor bereits bezüglich der Wildschweinschäden in Kirchmöser öffentlich gemacht:

Wir alle leben mit und in der Natur. Dass die Natur, in diesem Fall die Wildschweine, die Nähe des Menschen suchen und es hier zu Schäden kommen kann, ist persönlich und individuell für den eigenen Garten oder auch für gepflegte Grünanlagen bedauerlich, jedoch nicht vermeidbar. Ein Abwehranspruch gegen Wildschweine besteht schlichtweg nicht.

Man könne zwar von den Jagdausübungsberechtigten eine verstärkte Bejagung einfordern, doch generiere dies keine zwingenden „Erfolgsaussichten“.

Um Schaden von den eigenen Grundstücken fernzuhalten, empfahl Meik Fabian Eigeninitiative und verteilte Infoblätter mit „Tipps für richtiges Verhalten und Schutz des eigenen Grundstücks“. Darauf finden sich Hinweise, welche Zäune standhalten und welche Vergrämungsmöglichkeiten – zum Beispiel mittels Chillisud oder Lichtquellen – vielversprechend sind.

Auch eine individuelle Beratung ist möglich,

versicherte Meik Fabian, der unter Telefon (03381) 58 32 07 erreichbar ist.

Quelle: ©Stadt Brandenburg an der Havel / Th. Messerschmidt

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