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Startseite » Blog » „Volle Bude“ bei der 5. Kinder- und Jugendsprechstunde des Stadtchefs und das ZDF war auch dabei
Moderatorin Juliana Barg war offensichtlich völlig begeistert von der Resonanz auf die 5. Kinder- und Jugendsprechstunde.
„Die letzte dieses Jahr ist am stärksten besucht. Volle Bude! Das ist toll!,“
so startete sie in die auf zwei Stunden angesetzte Veranstaltung, die Oberbürgermeister Steffen Scheller seit Jahresbeginn zur Tradition werden lässt.
Den Kindern und Jugendlichen zuhören und sich Zeit für ihre Probleme und Hinweise zu nehmen, aber ihnen auch Einblicke in die Arbeit der Stadtverwaltung zu gewähren – das sind seine Ziele. Und es scheint, als könnte die Idee Schule machen. Das ZDF in Mainz hatte davon erfahren und Kollegen aus Potsdam in die Spur geschickt. So war am Donnerstag ein Dreh-Team vor Ort, ergründete Ergebnisse vorangegangener Sitzungen und verfolgte die komplette Sprechstunde mit Kamera, Mikrofon und Stift. Redakteur Alexander Eschment begründete:
„Solche Formate gibt es selten. Das könnten andere Kommunen nachmachen. Wir werden in ‚heute – in Deutschland‘ davon berichten, voraussichtlich nächste Woche.“
Den Sendetermin wolle er dem Brandenburger Rathaus mitteilen, sodass er verbreitet werden kann.
Das Werben für die letzte Kinder- und Jugendsprechstunde des Jahres hat sich in jedem Fall gelohnt. 36 Gäste im Alter von 14 bis 26 Jahre waren ins Rolandzimmer des Rathauses gekommen, um mit dem Stadtchef zu plaudern. Zu Beginn berichtete Steffen Scheller, was sich aus der 4. Sprechstunde ergeben hat, die den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) als Hauptthema hatte. VBBr-Prokuristin Petra Hill hatte versprochen, angesprochene Wünsche zu prüfen und informierte darüber den Oberbürgermeister. Den Nachtbus montags bis sonntags eine Runde länger fahren zu lassen, würde ganzjährige etwa 25.500 Euro kosten, die Verdichtung der Nacht-Taktung etwa 87.000 Euro.
„Bezogen auf die Gesamtfahrleistung ist das eher wenig. Schließlich gibt die Stadt den Verkehrsbetrieben jährlich 10 Millionen Euro,“
so Steffen Scheller, der ein Realisierung nicht ausschließt,
„wir bleiben dran an dem Thema. Ist ja eine vernünftige Sache. Es sollen ja alle gut und sicher nach Hause kommen.“
Das Problem der Anschlussbeziehungen zwischen Bahn, Bus und Straßenbahn in den Abendstunden sei durch Absprachen ein wenig zu mildern und die Haltestelle bei ZF in der Caasmannstraße habe er jüngst mit der ZF-Geschäftsführung besprochen.
„Nach Abstimmung mit den Verkehrsbetrieben könnte sich auch diese Wegebeziehung wieder vereinfachen,“
resümiert der Oberbürgermeister, der auch das „selbstverwaltete Jugendhaus“ als Wunsch nicht vergaß. Ein weiteres Haus werde es zwar nicht geben, weil es das „HdO“ mit der JuKuFa als Träger schon gibt. Aber Räume sollten sich bei bestehenden Jugendhäusern finden lassen. Bei CVJM-Jugendreferent Markus Milke habe er nachgefragt, ob sich im geräumigen Wichernhaus in der Hauptstraße 66 Möglichkeiten ergeben können.
„Interesse besteht. Wir sind im Gespräch,“
so Scheller.
Wegen der hinterfragten stadtweiten Angebote für Kinder und Jugendliche bewarb er abermals die von der hiesigen STG Stadtmarketing und Tourismusgesellschaft entwickelte Erlebnis-App „BRB Events“:
„Das ist ein tolles Portal, das sich alle Veranstalter und Jugendhäuser in der Stadt zunutze machen sollten.“
Letztere bekamen gleich im Anschluss die Möglichkeit sich vorzustellen, denn Hauptthema der 5. Kinder- und Jugendsprechstunde war „Freizeiteinrichtungen“.
Moderatorin Juliana Barg wollte erstmal ergründen,
„wie stellt ihr euch Selbstverwaltung vor und wir eure Freizeit in den Jugendhäusern. Lasst uns Ideen sammeln!“
Das geschah mit Zetteln, Stiften und in Gruppen und führte zu Stichpunkten wie „über Probleme reden – persönliche oder gesellschaftliche“, „ein Treffpunkt bis nach Mitternacht haben“, „sportliche Aktionen, wie Tischtennisturniere“, „Hilfe bei Hausaufgaben oder Problemen“, „ein geschützter Treffpunkt für größere Gruppen, gerade im Winter“.
Eine Steilvorlage für vertretene Jugendhäuser, die fast alle Wünsche bedienen können. So beschrieb Victoria Kerber „ihr“ Freizeitzentrum KIS, als
„ein inklusives Freizeitzentrum, das Spaß bietet, zum Reden und für Hilfe da ist, Turniere im Angebot hat. Wir sprechen über Probleme, auch über Politik.“
Martin Mitrenga legte sich für die Jukufa ins Zeug, kündete von Sozialarbeitern im Haus, vom offenen Jugendbereich dienstags und donnerstags ab 20 Uhr bis wenigstens Mitternacht, vom aktiven Vereinsleben, von Spielen, Teenie-Disco und Tischtennisplatte sowie AGs.
„Menschen, die zu uns kommen, bringen ihre Ideen mit und wir gucken, was wir draus machen können. So ist auch unser neu gegründeter Kneipenchor entstanden.“
Auch das Jugendhaus „Cafe Contact“, Domlinden 23, wurde vorgestellt. Hier werde allen Besucherinnen und Besuchern geholfen, auch bei Ämterwegen. Spaß sei garantiert, ebenso Ferienprogramme samt Freizeitfahrten im Sommer und Winter. Sport und Turniere, im Tischtennis, Billard und Kicker, gebe es regelmäßig, ebenso das Recht mitzuentscheiden.
Zu Sprache kamen außerdem der „Club am Trauerberg“, KiJu in der Willibald-Alexis-Straße und „Die Stube“ in Kirchmöser.
„Die Stadt hat euch viel zu bieten,“
fasste Steffen Scheller für die staunende Schar zusammen.
Um das greifbarer zu machen und neues Publikum zu gewinnen, kam die Idee auf, die nächsten Kinder- und Jugendsprechstunden in genau diesen Freizeiteinrichtungen stattfinden zu lassen und somit durch die Stadt zu wandern.
In der abschließenden offenen Fragerunde spielte dann noch die Zusammensetzung des Jugendhilfeausschusses, der für die nächsten fünf Jahre erarbeitete Jugendförderplan, die fehlende Beleuchtung am Scaterpark in der Willibald-Alexis-Straße und der Bebauungsplan für den Packhof eine Rolle.
Da auch die Sprache auf Problemschüler und fehlende Sozialarbeiter, rechtsradikales Denken und psychische Probleme kam, schlug Juliana Barg vor, „Beratungsangebote“ zum nächsten Hauptthema zu erklären.
Der Termin der nächsten Kinder- und Jugendsprechstunde ist noch in Abstimmung. Fest steht: es geht 2025 weiter. Nächster Treffpunkt wird das „Cafe Contact“ sein.
Quelle: © Stadt Brandenburg an der Havel / Th. Messerschmidt
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