Feuerwehren sind ein Lebenselixier – im Einsatzfall, wie im Alltag. Rücken die Retter aus, gilt es Gefahren abzuwenden und Leben zu retten.
„Was alle Freiwillige Feuerwehren neben ihrem Hauptjob eint: Sie sind in den Ortschaften nicht selten die gesellschaftlichen Dreh- und Angelpunkte. Sie organisieren Dorffeste und Weihnachtsfeiern, bieten sich als Treffpunkte für Vereine und Senioren an, sorgen für Pflanz- und Aufräumaktionen, lassen sich Koch- und Mitmachaktionen einfallen. Ohne Freiwillige Feuerwehren würde in vielen Orten wenig laufen!,“
schilderte Oberbürgermeister Steffen Scheller in seiner Rede bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren der Stadt im Audimax.
Feuerwehrmann oder -frau zu sein, sei eine der sinnvollsten Freizeitbeschäftigungen, weil sie Sport und Gemeinschaft, Herz und Hilfsbereitschaft vereint.
„Feuerwehrleute haben nicht umsonst bei Bewerbungen im Berufsleben einen riesigen Pluspunkt, weil sie Teamplayer sind und sich für ihre Mitmenschen einsetzen,“
fuhr der Stadtchef mit seiner Lobeshymne fort.
Dass sich immer Frauen zu den Rettern gesellen, freut ihn. In den neun Freiwilligen Feuerwehren der Stadt Brandenburg an der Havel stehen den 223 männlichen Aktiven 43 aktive Frauen zur Seite. Die Jugendabteilungen bringen es sogar auf 51 weibliche bei 106 männlichen Kräften. In Göttin und in Gollwitz ist das Verhältnis mit 12 zu 12 beziehungsweise 11 zu 11 sogar ausgeglichen, ebenso in Mahlenzien (3:3).
Vom Schubverband-Brand bis zum FF-Jubiläum
In Summe sind 554 Brandenburgerinnen und Brandenburger Mitglied einer Freiwilligen Feuerwehr, deren Aktive im Laufe dieses Jahres schon annähernd 400 Einsätze absolviert haben, davon 154 Brandeinsätze und 170 Hilfeleistungen. Einige Flächenbrände galt es zu löschen, auch Großbrände wie in Kirchmöser und in der Altstadt, sogar einen Schubverband auf dem Quenzsee. Im Rahmen der Ausbildung lagen die Schwerpunkte auf Vegetationsbränden und alternativen Antrieben. Neben gut ausgebildetem Personal, hieß es, brauche die Freiwillige Feuerwehr Material, auf das sie sich verlassen könne, weswegen der diesjährige Segen an neuen Fahrzeugen besonders großen Anklang fand. Freuen über eines der Löschgruppenfahrzeuge konnten sich die Wehren Gollwitz, Schmerzke und Klein Kreutz, wobei die beiden Letzteren ihre Feierlichkeiten zum 100-jährigen Bestehen mit der Übergabe krönen konnten. Die Stadt hatte sich das Trio fast 1,4 Millionen Euro kosten lassen.
All das erfuhren die Gäste der Jahreshauptversammlung von den Rednern, zu denen neben dem moderierenden Oliver Tröger als Sprecher der Freiwilligen Feuerwehren auch Landesbranddirektor Michael Koch, Brandenburgs kommissarischer Amtsleiter Uwe Hohn und Sophia Räck als Stellvertreterin des Stadtjugendwartes zählten. Auch Thomas Barz als zuständiger Beigeordneter kam zu Wort und beteuerte, dass das nächste Fahrzeug – für die FF Mahlenzien – bestellt sei, wie auch die Mittel für den Neubau des Gerätehauses in Kirchmöser im Haushalt eingeplant sind. Zu den nächsten Herausforderungen zählt er die Besetzung der einzurichtenden, sogenannten Katastrophenschutzleuchttürme – als Anlaufstelle für die Bevölkerung in Krisensituationen. Im Falle der Zivilen Alarmplanung für Krisensituationen stünde landesweit ein Testlauf für die Verwaltungen kurz bevor und im nächsten Jahr ein großer Probealarm.
Dass wir auch für die Zukunft gut aufgestellt seien, schreibt Thomas Barz – wie auch die Vorredner – den Jugendwarten zu,
„sie sind die, die dafür sorgen, dass wir wachsen und einsatzfähig bleiben. Ihre Nachwuchsarbeit ist fantastisch!“
Ein Leben lang Feuerwehrmann
Nicht vergessen wurden jene, die in zurückliegenden Jahrzehnten die Einsätze und Arbeiten meisterten und das Leben in den Feuerwehren mitprägten. So gab es einige Treue-Medaillen zu übergeben, darunter für eine 70-jährige Mitgliedschaft: diese Medaille für Treue Dienste hatte sich der 86-jährige Heinz Schultze verdient. Bereits 60 Jahre sind Horst Ecker aus Mahlenzien und Helmut Nier aus Brandenburg dabei, stattliche 50 Jahre Erfried Böttge aus Mahlenzien und Eberhard Matthies aus Göttin. Weitere Medaillen gab es für 20-, 30- und 40-jährige Mitgliedschaften.
Und es gab weitere Gaben und gute Botschaften im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehren: Oberbürgermeister Steffen Scheller und Kämmerer Thomas Barz übergaben offiziell die für 120.000 Euro angeschafften 240 neuen Helme, die zeitnah bei den Wehren eintreffen werden. Neue und leichtere Einsatzkleidung soll im Februar und April 2025 folgen.
Quelle: © Stadt Brandenburg an der Havel / Th. Messerschmidt