Neue Anzeigetafeln „bald mit Verkehrsinfos“


Der „Matrixanzeiger“ an der Brielower Landstraße. © Stadt Brandenburg an der Havel / Th. Messerschmidt

Seit wenigen Tagen zieren stattliche Anzeigentafeln mit 2,20 Meter Breite und 1,80 Meter Höhe einige Straßen der Stadt. Wer über die Brielower Landstraße stadteinwärts rollt, wird die sogenannten „Matrixanzeiger“ ebenso entdecken wie an der August-Bebel-Straße nahe Bahnübergang und an der Wilhelmsdorfer Straße östlich der verwaisten Eisenbahnbrücke. Während die letztgenannte Tafel noch auf ihren Stromanschluss wartet, senden die beiden anderen schon erste Botschaften. Die beschränken sich zwar noch auf

Ich bin neu hier

und

Bald mit Verkehrsinfos,

doch wecken sie die Neugier. Auch im Rathaus gingen Nachfragen aufmerksamer Bürger ein, die wissen wollten, was es mit den „Info-Tafeln“ auf sich hat.

Für Aufklärung können Bürgermeister Michael Müller und Verkehrsplaner Rolf Beyer sorgen, die das Gesamtprojekt hinter den Infotafeln seit einigen Jahren bearbeiten. Um den Verkehrsfluss in der Stadt zu optimieren, sollte der annähernd 30 Jahre alte Verkehrsrechner erneuert und die Steuertechnik der stadtweit 72 Lichtsignalanlagen angepasst werden.

Die zukunftsweisende Rechner- und Steuertechnik summierte sich samt vier Anzeigentafeln, Software und ergänzender Beschilderung auf 550.000 Euro, wobei auf eine Förderung zur „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ gehofft wurde. Die Hoffnung erfüllte sich und das Bundesministerium für Digitales und Verkehr förderte mit 80 Prozent, verbunden mit der Bedingung, drei kleine Luftmessstationen zur Feinstaubmessung zu integrieren.

Inzwischen ist der neue Verkehrsrechner unter Regie des Unternehmens Swarco Traffic Systems GmbH installiert und mit ersten Ampelanlagen verbunden.

Rolf Beyer:

Wenn wir in jüngerer Vergangenheit Verkehrsknoten wie am Trauerberg oder am Grillendamm neu gemacht haben, dann wurden die Lichtsignalanlagen sogleich mit neuen Steuergeräten versehen und konnten nun direkt angeschlossen werden. Der weitere Ausbau erfolgt sukzessive und ist auch mit dem Landesbetrieb Straßenwesen abzustimmen, in dessen Zuständigkeit beispielsweise der Zentrumsring liegt. Da der Abschnitt zwischen Bauhofstraße und Alter Potsdamer Straße baulich intakt ist, wird das der nächste Abschnitt sein, dessen Steuerungstechnik anzupassen ist, um ihn auf unseren Verkehrsrechner aufschalten zu können.

Bürgermeister Müller ergänzt:

Ziel ist die grüne Welle, wenngleich sie schwer zu erreichen ist – insbesondere aufgrund von Bedarfs-Fußgängerampeln und ungleichmäßiger Knotenabstände. Aber eine Optimierung ist möglich und nötig.

Rolf Beyer definiert als weiteren einzubindenden Abschnitt die B102 vom Abzweig Spittastraße bis zur Upstallstraße. Der restliche Zentrumsring bedarf erst des grundhaften Ausbaus, der sich wiederum am Bau der Brücke am Altstadt-Bahnhof orientiert.

Aber auch innerstädtisch gebe es einiges zu tun, da mit der neuen Verkehrssteuerung auch ein Parkleitsystem einhergeht, dass nicht zuletzt in einer ParkApp münden wird. Dafür sollen große Parkplätze wie z. B. am Paulikloster und auf dem Neustädtischen Markt mit Induktionsschleifen, Lichtschranken oder Sensoren versehen werden, sodass auch auf den großen Anzeigentafeln die Anzahl freier Parkplätze ausgespielt werden können. Aber auch Bau- und Staustellen sollen angezeigt werden, ebenso können verkehrsbedeutende Großveranstaltungen wie das Havelfest, Stadtjubiläen oder Wettkämpfe auf der Regattastrecke eine Rolle spielen.

Der vierte „Matrixanzeiger“ aus dem geförderten Verkehrspaket wird noch ein Weilchen liegen und findet seinen Platz nahe Aral-Tankstelle, wenn die Potsdamer Straße stadteinwärts erneuert ist.

Zwei weitere Tafeln wären wünschenswert, um auch die Magdeburger Landstraße und die Krakauer Landstraße mittels dynamischer LED-Tafeln mit Verkehrs- und sonstigen Hinweisen versorgen zu können,

findet Rolf Beyer. Er rechnet damit, dass die bereits installierten Anzeigentafeln, die 2,50 Meter über der Gehwegoberkante angebracht sind, ab April 2025 erste Verkehrsbotschaften anzeigen. Die Vielfalt werde dann mit Vervollständigung des Verkehrsmanagements zunehmen. Bürgermeister Michael Müller:

Die Verbesserungen werden sich langsam einstellen, aber in Summe ein großes Plus für den Verkehr in Brandenburg an der Havel bedeuten. Zudem wird zur Betreuung der Verkehrsrechnerzentrale insbesondere für das aktive Verkehrsmanagement eine neue Stelle in der Stadtverwaltung geschaffen. Das ist wichtig, denn damit sind wir mit dem System für die Zukunft gut aufgestellt.

Quelle: © Stadt Brandenburg an der Havel / Th. Messerschmidt

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