Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser feiert 30-jähriges Bestehen


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Frauenministerin Müller würdigt Arbeit bei Festveranstaltung im Potsdamer Landtag

Seit drei Jahrzehnten sorgen sie dafür, dass von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder in Brandenburg Schutz, Beratung und Unterstützung bekommen: Am heutigen Freitag feiert das Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser e.V. (NbF) mit einer Festveranstaltung im Potsdamer Landtag sein 30-Jähriges Bestehen. Der im März 1995 gegründete Verein ist die Dachorganisation aller Frauenhäuser, Notwohnungen und Frauenberatungsstellen im Land Brandenburg. Frauen- und Gleichstellungsministerin Britta Müller spricht bei der Festveranstaltung in Vertretung von Ministerpräsident Dietmar Woidke ein Grußwort.

Frauen- und Gleichstellungsministerin Britta Müller: „Das Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser spannt landesweit im wahrsten Sinne des Wortes einen effektiven Schutzschirm für Frauen und Kinder, die von Gewalt betroffen sind. Dass ein solcher Schutzschirm nötig ist, zeigen bereits die Zahlen: 69 Prozent der Opfer häuslicher Gewalt in Brandenburg im Jahr 2024 waren weiblich. Jedes einzelne Brandenburger Frauenhaus hat über die Jahre mehr als 1.000 von Gewalt betroffene Frauen und ihre Kinder aufgenommen und ihnen Unterstützung geboten. Jede Beratungsstelle hat unzählige Beratungen für Betroffene, Angehörige und andere Institutionen angeboten. Tausende von Einzelschicksalen haben Sie, die Mitarbeiterinnen des Netzwerkes der Brandenburgischen Frauenhäuser begleitet. Doch Brandenburgs Frauenhäuser bieten nicht nur Schutz, Beratung und Hilfe. Sie leisten durch niedrigschwellige Angebote einen unschätzbar wertvollen Beitrag zum sozialen Ausgleich und sind daher ein bedeutender sozialer Anker in unserer Gesellschaft. Als bundesweit einzigartiger Dachverband vereint das Netzwerk in Brandenburg Frauenhäuser in unterschiedlicher Trägerschaft und ermöglicht es damit, sich auszutauschen, zu vernetzen und Hilfsstrukturen noch effektiver zu machen. Ich wünsche allen Beteiligten zu ihrem Jubiläum viel Kraft für künftige Herausforderungen und danke ihnen ganz herzlich für ihr großartiges Engagement!“

Catrin Seeger, Gründungsmitglied und Vorstand des Netzwerks der brandenburgischen Frauenhäuser e.V.: „30 Jahre Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser bedeutet 30 Jahre Schutz, Unterstützung und Perspektiven für Frauen und Kinder, die Gewalt erfahren mussten. Es bedeutet Hilfe zur Selbsthilfe und Parteilichkeit. Es bedeutet 30 Jahre gelebte Solidarität, Mut und beharrlicher Einsatz für ein selbstbestimmtes Leben. Für jede einzelne Frau und ihre Kinder wollen wir den Weg in ein gewaltfreies und selbstbestimmtes Leben ebnen. Aber wir wollen auch eine Gesellschaft, in der die Gewalt eines Tages aufhört, in der es Frauenhäuser nicht mehr braucht. Eigentlich wollen wir uns selbst abschaffen. Unsere Arbeit ist für alle, unsere Vision zutiefst demokratisch, gemeinwohlorientiert und gesellschaftsverändernd. Unsere Arbeit war nie einfach, und sie ist es auch heute nicht. Aber gerade jetzt sind wir stärker denn je. Unser Netzwerk steht – solidarisch, widerständig und fest entschlossen, den eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Wir sind dankbar für all die Menschen, die unser Netzwerk über die Jahre gestaltet, begleitet und gestärkt haben. Für uns ist unser Jubiläum auch ein Auftrag: weiterzugehen, weiterzukämpfen, weiterzuwirken. Gemeinsam, unbeirrbar und visionär.“

Im Netzwerk der brandenburgischen Frauenhäuser e.V. sind 24 Einrichtungen zusammengeschlossen: 17 Frauenhäuser, vier Notwohnungen und drei Frauenberatungsstellen Etwas mehr als die Hälfte der Einrichtungen wird von kleinen autonomen Frauenvereinen betrieben, die andere Hälfte von freien Sozialträgern oder Wohlfahrtsverbänden. Ein Haus befindet sich in kommunaler Trägerschaft. Im Jahr 2023 wurden insgesamt 449 Frauen und 519 Kinder aufgenommen.

Im Flächenland fungieren die Frauenhäuser als Kompetenzzentren für Gewaltschutz. Sie übernehmen viele Aufgaben und lokale Netzwerkfunktionen, wie Notrufe oder fachliche Beratung für Gewaltbetroffene, Angehörige und für lokale Einrichtungen wie Schulen, Polizei oder Jugendämter.

Traditionell treffen sich die Mitarbeiterinnen der brandenburgischen Frauenhäuser, Notwohnungen und Frauenberatungsstellen in Potsdam einmal im Jahr im Frauenministerium zu einem Austausch. In diesem Jahr findet das Netzwerktreffen brandenburgischer Frauenhäuser am 8. Mai statt.

Eine Übersicht zu allen landesweiten Angeboten für Beratung und Akutunterbringung bei häuslicher Gewalt durch die Brandenburger Frauenschutzeinrichtungen finden Sie hier: https://nbfev.de

Quelle: Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes Brandenburg 

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