Partie erstmals komplett gedreht - 3:1-Sieg der BSG Stahl beim BSC Fortuna Glienicke


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Viel Geduld benötigten die Fans der BSG Stahl Brandenburg die den Weg zum Auswärtsspiel beim BSC Fortuna Glienicke auf sich genommen hatten. Sie sahen eine gut spielende Stahl-Elf, die sich aber erst zum Ende hin für ihre Bemühungen belohnte. Mit dem 3:1-Erfolg verteidigte sie den Spitzenplatz vor Buckow/Waldsieversdorf, die ihr Heimspiel gegen Bornim ebenfalls siegreich gestaltete.

Die Glienicker, die im Titelrennen dringend einen Sieg benötigten, standen defensiv, überließen den Brandenburgern großzügig das Feld. Die wollten vom Anpfiff an das unnötige Remis aus der Vorwoche vergessen machen. Sebastian Hoyer prüfte in der 4. Minute den BSC-Torhüter Enrico Bork und wenig später hatte Maksymilian Boczek eine gute Chance. Er ersprintete sich den Ball nach einem Missverständnis zwischen Torwart und Abwehrspieler, überlief Bork, doch dann war der Winkel zu spitz und sein Schuss ging am langen Pfosten (8.) vorbei. Nach einer Flanke Dominik Dawid Boettchers fehlten Justin Inter bei seinem Kopfball nur ein paar Zentimeter (11.), kurz darauf versuchte es Boettcher aus 18 Meter, doch Bork parierte.

Von den Gastgebern war nur wenig zu sehen. Sie sahen sich einer laufstarken Gäste-Elf gegenüber, die dem Gegner keinen Raum schenkte. Stellvertretend sei hier Benjamin Nwatu genannt, der das Spiel ankurbelte, aber auch nach hinten hin absicherte und dabei viele Meter absolvierte. Den ersten Aufreger hatten die Fortunen in der 19. Minute, doch bei seinem Treffer stand Torjäger Justin Hippe im Abseits. Wenig später gab es die erste leichte Unsicherheit in der Stahl-Defensive und die wurde gleich bestraft. Maximilian Glomm bekam die Situation nicht sauber geklärt und der Ball kam erneut zu Hippe. Der drehte sich um den Abwehrmann, der ihn beim Klärungsversuch am Knöchel traf –
Elfmeter. Hippe übernahm die Verantwortung und traf sicher zur BSC-Führung.

Von Resignation aber keine Spur bei den Brandenburgern. Angespornt durch Kapitän Adrian Jaskola, der den aus privaten Gründen kurzzeitig verhinderten Yannik Hartmann auf der Innenverteidigerposition vertrat, drängten die Gäste umgehend auf den Ausgleich. Und der lag in der 29. Minute gleich zweimal in der Luft. Die Schüsse von Nwatu und Hoyer wurden jeweils kurz vor der Torlinie geblockt. Kurz vor dem Pausenpfiff scheiterte Boczek noch mit zwei Möglichkeiten. So gingen die Platzherren mit einer sehr glücklichen Führung in die Kabinen. Für die Brandenburger aber kein Grund die Köpfe hängen zu lassen. Der Auftritt war vielversprechend, nur das Visier musste noch nachgestellt werden.

Und die Gäste machten nach dem Wiederanpfiff dort weiter, wo sie aufgehört hatten. In der 46. Minute gab es erneut eine Doppelchance, diesmal scheiterten Hoyer und Boczek. Zehn Minuten später versuchte es Inter aus der Drehung, doch Bork blieb wieder Sieger. Nach einer Stunde dann großes Durchatmen auf der Gästebank. Zuerst konnte im letzten Augenblick ein Konter noch mit großem Einsatz abgelaufen werden. Dann setzte sich Alexander Rackwitz mit einem feinen Trick an der Strafraumgrenze durch, lief auf Schlussmann Felix Baitz zu, der mit einer Glanztat den Einschlag verhinderte. Man mag sich nicht ausmalen, wie die Partie geendet hätte, wäre hier das 2:0 gefallen.

Nun folgte eine Phase, in der die Brandenburger zwar im Ballbesitz blieben, doch keine zwingende Offensivaktionen kreierten. Nach den langen Minuten des vergeblichen Anlaufens verkrampften sie, die Pässen fanden nicht den Mitspieler. Mit einer feinen Einzelaktion erlöste MAksymilian Boczek seine Teamkollegen in der 73. Minute. Er lief zusammen mit Hoyer einen Konter, als alle mit einem Abspiel rechneten, machte er an der Strafraumgrenze einen Haken und traf flach ins linke untere Eck zum 1:1. Damit wollten sich die Stahl-Spieler aber nicht begnügen, sie wollten den Sieg, ohne aber ins volle Risiko zu gehen.

Nah dran an der Führung waren die Gäste in der 83. Minute, als Justin Inter einen Freistoß knapp vorbei setzte. Kurz darauf machte er Platz für Diego Lima De Mello, der sich für die Einwechslung bedankte. In der 90. Minute zog der ebenfalls eingewechselte Nils Müller ab, der Ball wurde geblockt, fiel aber De Mello vor die Füße, der eiskalt einschob. Es war erst sein dritter Ballkontakt. Eine typische „Diego-Aktion“, dafür wurde er geholt, dafür lieben ihn die Fans. Und in der Nachspielzeit belohnte sich Maksymilian Boczek für seinen unermüdlichen Einsatz. 25 Meter vor dem BSC-Kasten erhielt er das Leder, lief bis zum Sechzehner und traf aus spitzem Winkel zum 3:1- Endstand. Zuvor hatte er einfachere Gelegenheiten gehabt.

Wer sich Sorgen um die Stahl-Elf nach dem Remis gegen Schwedt gemacht hatte, konnte mit großer Erleichterung sehen, dass dies abgehakt ist. In Glienicke zeigten die Brandenburger über 90 Minuten, dass sie an sich glauben und dass mit ihnen im Titelrennen zu rechnen ist.

Quelle: BSG Stahl Brandenburg e.V.

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