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Internationaler Tag der lesbischen Sichtbarkeit: Gemeinsam für mehr Akzeptanz
Frauenministerin Nonnemacher und Landesgleichstellungbeauftragte Dörnenburg rufen zu mehr Aufmerksamkeit auf
Lesbisches Leben, lesbische Beziehungen werden im öffentlichen Bewusstsein oft kaum wahrgenommen. Zumeist werden sie unter den Oberbegriffen „homosexuell“ oder „queer“ quasi mitgemeint, was zu einer zunehmenden Unsichtbarkeit beiträgt. Um das zu ändern und um lesbische Frauen* und Mädchen* zu bestärken, wird seit 2008 alljährlich am 26. April der Internationale Tag der lesbischen Sichtbarkeit begangen. Aus diesem Anlass rufen Frauenministerin Ursula Nonnemacher und Landesgleichstellungsbeauftragte Manuela Dörnenburg zu mehr Aufmerksamkeit und Akzeptanz gegenüber lesbischen Belangen auf.
Lesben* und lesbische Lebenswelten sind vielfältig. Gleichzeitig sind lesbische Frauen* jedoch häufig auch Mehrfachdiskriminierungen ausgesetzt – sei es im öffentlichen Raum, im familiären Kontext, im Arbeitsleben, im Alter, in ihrer jeweiligen Religionsgemeinschaft, als Geflüchtete, People of Colour oder Menschen mit Behinderung. Geschlecht und sexuelle Orientierung sind somit nur zwei Ebenen, die sich oft mit vielen weiteren verschränken.
Frauenministerin Ursula Nonnemacher: „Diskriminierung hat viele Gesichter. Auch gesellschaftliche Nichtbeachtung hinterlässt bei Betroffenen oft seelische Narben. Gerade die älteren lesbischen Frauen* fühlen sich oft nur wenig wahrgenommen. Denn ältere Lesben* sind oft dreifach unsichtbar: als Frau, als Ältere und als Lesbe. Hinzu kommt, dass der bedauerlicherweise noch immer existierende Gender Pay Gap, das Lohngefälle zwischen Männern und Frauen, sich im Alter zu einem sogenannten Gender Pension Gap, also der geschlechtsspezifischen Rentenlücke, verdoppelt. Ich freue mich daher, dass das Thema Sichtbarkeit und gesellschaftliche Teilhabe lesbischer Frauen* im Alter im Rahmen der vom MSGIV geförderten Brandenburger Frauenwochen im Mai 2022 erneut aufgegriffen und angegangen wird.“
Manuela Dörnenburg, Landesgleichstellungsbeauftragte des Landes Brandenburg: „Lesbische Lebensweisen weiter sichtbar zu machen und in ihrer Teilhabe und Akzeptanz zu stärken, ist ein wertvoller Aspekt der Diversität und letztendlich der Demokratie. Das Land Brandenburg wirkt Benachteiligungen entgegen und fördert Mädchen* und junge Frauen*, sich für ihre Rechte einzusetzen, Selbstwahrnehmung, Selbstbewusstsein, Berufs- und Lebensplanung zu stärken. Wir sollten diese Aspekte der Mehrfachdiskriminierung aus der Perspektive der lesbischen und queeren Lebensweisen weiter betonen. Ich freue mich, dass sich für junge lesbische Frauen* im Land Brandenburg Gestaltungsspielraum fortsetzt. Dafür ist der ehrenamtlich organisierte CSD Prignitz ein eindrucksvolles Beispiel. Dort gestalten Jugendliche und junge Erwachsene die gesellschaftliche Sichtbarkeit, Akzeptanz und Teilhabe von queeren Lebensweisen in der Prignitz.“
Dass lesbische Frauen* auch im Land Brandenburg in ihrem Alltag noch immer von Diskriminierung und Ausgrenzung betroffen sind, zeigt unter anderem eine Befragung von LSBTIQ-Personen im Land Brandenburg aus dem Jahr 2018. Darin gibt die Hälfte der befragten Lesben* an, dass sie ihre Orientierung nicht offen leben, da sie gegen sie gerichtete negative Reaktionen befürchten. 50 Prozent der an der Studie teilnehmenden Lesben* haben negative Erfahrungen innerhalb der Familie erlebt.
Um diesen Entwicklungen entgegenzutreten und ein deutliches Zeichen gegen Diskriminierung, Homophobie und Hasskriminalität auch von lesbischen Frauen* zu setzen, wurde seitens der Landesregierung im Jahr 2017 der „Aktionsplan für Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt, für Selbstbestimmung und gegen Homo- und Transphobie in Brandenburg“ (kurz: „Aktionsplan Queeres Brandenburg“) ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Aktionsplans fördert das MSGIV jährlich Projekte und Initiativen, die zur Stärkung und Anerkennung sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Land Brandenburg beitragen.
Termine für lesbische und queere Frauen* in Brandenburg im Jahr 2022
Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg
Bildbeispiel: pixabay
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