Baustellenbesuch mit Oberbürgermeister Steffen Scheller
Das um 1910 gebaute Straßenbahndepot und das bereits 1900/1901 geschaffene Elektrizitätswerk in der Bauhofstraße 4 sind als historische Gebäude seit mehr als 100 Jahren stadtbildprägend. Das letzte Jahrzehnt verlief allerdings recht ruhig auf dem Gelände – bis zum Sommer 2024, als die Suche nach einer künftigen Nutzungsmöglichkeit zumindest für das ehemalige E-Werk ein Ende hatte. Bauarbeiten – anfänglich vor allem Abbrucharbeiten – künden seitdem Neues an.
Eigentümer und Projektentwickler Florian Grotmann (ArteTectura) baut das rote Ziegelstein-Ensemble des einstigen E-Werkes zum Lehrgebäude für die Zahnmedizin an der MHB und zur Zahnklinik um. Bereits im April 2026, wenn die dritte Kohorte immatrikuliert wird, möchte die Medizinische Hochschule Brandenburg hier mit ihren Zahnmedizin-Studierenden einziehen. Vorübergehend nutzen sie ein Schulungsbäude in der Geschwister-Scholl-Straße.
„Der Zeitplan ist ehrgeizig, aber wir werden das schaffen. Uns stehen gute, verlässliche Firmen zur Seite, die richtig ranklotzen,“
versicherte Florian Grotmann Oberbürgermeister Steffen Scheller während einer Baustellenbesichtigung.
„Ich wollte hören und sehen, wie es läuft, ob und wobei wir unterstützen können,“
begründete der Stadtchef die Stippvisite, zu der er Martin Dornblut, den Leiter des Amtes für Bauleitplanung, Naturschutz und Baurecht, mitgenommen hatte.
Es gehörte einige Fantasie dazu, sich die großteils entkernte Immobilie, die bis 1930 dreimal überformt und erweitert worden war, als modernen Standort für die Hochschule und die Zahnklinik vorzustellen.
„Wir sind auf einem guten Weg,“
versicherte Florian Grotmann,
„die Abrissarbeiten sind erledigt, der Rohbau ist in vollem Gange. Die weiße Wanne zur Abdichtung der Kellerebene steht, die Decke zum Erdgeschoss ist eingezogen. Jetzt werden die Putzerarbeiten im Erdgeschoss fortgesetzt.“
Da sich die Zahnklinik auf den Bereich des Maschinenhauses beschränken wird, ist vom hinteren Heizhaus vorerst nur die Hülle und Zwischenebene herzurichten, um es später sehr wahrscheinlich als Co-Working Space und Veranstaltungsfläche nutzen zu können. Das Hauptaugenmerk liegt also auf dem frontseitigen Ziegelbau, der allerdings bis zur Höhe des Heizhauses aufwachsen wird. Aufbauten aus Stahl und Glas werden die eigentlich zweigeschossige Maschinenhalle sowie die Bürotrakte zum Viergeschosser wachsen lassen. Schließlich braucht die MHB 3.600 Quadratmeter Nutzfläche.
„Der Rohbau soll im Juni fertig werden,“
plant Florian Grotmann, dann aber sei im Innern noch immer viel zu tun,
„allein die technische Ausstattung für so eine Zahnklinik ist enorm.“
Steffen Scheller versprach, im Sommer wiederzukommen und sich vom Baufortschritt zu überzeugen. Bis dahin will er noch mit den Verkehrsbetrieben klären, ob die für 2026 geplante Verlegung der Straßenbahn-Trafostation zum Trauerberg vorgezogen werden kann. Dann könnte das Trafo-Haus neben dem E-Werk früher fallen, die entlang führende Straße fertiggestellt werden und die geplante Terrasse am Wasser entstehen. Das ungenutzte Haus dahinter ist als Café vorgesehen.
Der Oberbürgermeister ist überzeugt:
„Das wird ein wunderbarer Platz zum Lernen, Erleben und Arbeiten!
Quelle: © Stadt Brandenburg an der Havel / Th. Messerschmidt