Modellversuch zur Blausiebbekämpfung in Schmerzke


Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg

Landesbetrieb und Landesamt testen biologische Bekämpfungsmöglichkeit mit Nematoden

Der Landesbetrieb Straßenwesen testet an der B 102 in Schmerzke (Brandenburg an der Havel) in Zusammenarbeit mit dem Pflanzenschutzdienst des Landesamtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) eine umweltfreundliche Methode zur Bekämpfung des Blausiebschmetterlings.

Die knapp 400 Bäume (überwiegend Linden), die als Ausgleichsmaßnahme für den dreispurigen Ausbau der Bundesstraße gepflanzt wurden, sind in den vergangenen Jahren zunehmend vom Blausieb (Cossus cossus) befallen worden. Der unscheinbare Nachtfalter legt seine Eier bevorzugt an vitalen Lindenbäumen ab. Die daraus schlüpfenden, daumengroßen Raupen bohren sich in Stamm oder Äste und verursachen durch lange Fraßgänge im Inneren massive Schäden. Oft droht infolge des Befalls das Abbrechen der Krone oder größerer Astpartien – für Alleebäume an Straßen ein Sicherheitsrisiko und damit ein Kriterium für die Fällung.

Ein Befall wird meist erst spät erkannt, wenn sichtbare Einbohrlöcher und Holzmehlspuren auftreten. Da sich die Raupen tief im Stamm verbergen, galten sie bislang als praktisch nicht bekämpfbar.

Im Rahmen eines Modellversuchs erprobt der Landesbetrieb nun erstmals den Einsatz von Nematoden, winzigen Fadenwürmern, die als biologische Gegenspieler der Blausieblarven wirken. Die in Wasser gelösten Nematoden werden gezielt in die Bohrlöcher eingebracht. Dort befallen sie die Raupen und töten sie ab – ohne andere Insekten oder die Bäume selbst zu schädigen. Vorbilder für diese Methode stammen unter anderem aus erfolgreichen Anwendungen im Iran.

Nach der kürzlich durchgeführten Behandlung sollen die betroffenen Linden in den kommenden zwei Jahren engmaschig beobachtet werden. Ziel ist es festzustellen, ob die Maßnahme eine dauerhafte Reduzierung des Schädlingsbefalls bewirken kann. Bei Erfolg wäre ein landesweiter Einsatz dieser biologischen Methode denkbar.

„Wenn die Behandlung der Linden an der B 102 bei Schmerzke erfolgreich war, sind wir der Lösung des Problems mit den Blausiebkalamitäten einen großen Schritt nähergekommen und viele Lindenbäume können künftig gerettet werden“, so Bianka Zimmer vom Pflanzenschutzdienst / LELF.

Quelle:

Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung

Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg

Weitere Bilder zu dieser Nachricht

Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg
Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg

Weitere Nachrichten

Unbenannt
Nachrichten

Modellversuch zur Blausiebbekämpfung in Schmerzke

Modellversuch zur Blausiebbekämpfung in Schmerzke Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg Landesbetrieb und Landesamt testen biologische Bekämpfungsmöglichkeit mit Nematoden Der Landesbetrieb

Weiterlesen »
Cookie Consent mit Real Cookie Banner