Mit dem innovativen Lehrprojekt „Talk2Transform“ wird die Technische Hochschule Brandenburg (THB) in einer aktuellen Studie des Hochschulforums Digitalisierung als Beispiel guter Praxis hervorgehoben. Die vom HIS-Institut für Hochschulentwicklung durchgeführte Untersuchung zeigt, wie Künstliche Intelligenz (KI) erfolgreich in Studium und Lehre eingesetzt werden kann. Das THB-Projekt zählt dabei zu den neun Praxisbeispielen, die aus insgesamt 77 Einreichungen für eine vertiefte Analyse ausgewählt worden sind.
Bei „Talk2Transform“ trainierten Bachelor- und Masterstudierende der Wirtschaftswissenschaften sogenannte Future Skills wie Kommunikationsfähigkeit und Führungskompetenzen in KI-gestützten Gesprächssimulationen. „Im Rahmen des Projektes üben die Studierenden in der Interaktion mit einem KI-gestützten fiktiven Gesprächspartner, wie sie als Führungskraft Vertrauen aufbauen, auf Unsicherheiten von Mitarbeitenden eingehen und Veränderungsbereitschaft fördern können“, sagt Prof. Dr. Katharina Frosch, Professorin für Personalmanagement am Fachbereich Wirtschaft. „Zugleich setzten sie sich mit der Funktionsweise und den Grenzen von KI auseinander“, ergänzt Prof. Dr. Vera Meister, THB-Vizepräsidenten für Lehre und Internationales.
In dem Projekt arbeiteten an der THB Lehrende des Fachbereiches Wirtschaft eng zusammen mit weiteren Kolleginnen aus dem Internationalen Projektteam und dem Team für Digitale Lehre. Diese Interdisziplinarität sowie das innovationsfreundliches Klima an der THB werden in der Studie als Erfolgsfaktoren für die Nutzung von KI-Anwendungen in der Lehre hervorgehoben. Für den Talk2Transform-Simulator wurden zunächst spezifische Profile für die Mitarbeitenden eines fiktiven Unternehmens erstellt. Ergänzend dazu wurden Gesprächsszenarien entwickelt, die typische Herausforderungen von Führungskräften in Transformationsprozessen widerspiegeln.
Zum Einsatz kam „Talk2Transform“ in Lehrveranstaltungen zum Personal- und Strategischen Management – als Ergänzung zu klassischen, face-to-face durchgeführten Rollenspielen mit realen Personen. „Unser Ziel war es, dass die Studiereden möglichst viele Möglichkeiten zum Üben von Mitarbeitendengesprächen bekommen“, erklärt Martha Damus aus dem Team für Digitale Lehre. „Der KI-Assistent hat nach der Gesprächssimulation auch jeweils ein KI-gestütztes Feedback zum Gespräch gegeben. Das funktionierte grundsätzlich und wurde von Studierenden gern und gut angenommen.“ Die Simulationen konnten in Deutsch und Englisch durchgeführt werden.
Die komplette Studie „KI in Studium und Lehre – Use-Cases und Gelingensbedingungen“ inklusive Steckbrief zum THB-Projekt „Talk2Transform“ finden Interessierte im Internet unter https://hochschulforumdigitalisierung.de/wp-content/uploads/2025/04/HFD_AP_87_Wie_KI_Studium_und_Lehre_veraendert_final.pdf. Sie zeigt, wie vielfältig KI heute bereits in verschiedenen Anwendungsfeldern an Hochschulen genutzt wird. Die Studie beschreibt zudem Herausforderungen, Erkenntnisse und Empfehlungen.